Maedchen / Gedichte


Traurigkeit

Der Schatten Deiner großen Schwingen

Holt mich immer wieder ein

Streift an eine Wunde

die dann wieder brennt

Frißt Dich hinein In das Feuer

Zwingst mich

Allein zu sein mit mir und Dir

Im Mund bist Du ganz erhaben

so unnahbar

Die Augen - dunkle Seen

gefüllt mit Tränen

die die Außenwelt verschwimmen lassen.

Doch das Leben zieht weiter

wie hinter einer Glasscheibe

und drinnen: nur noch Ich

Selbstzerfleischung.


Versuch

Irgendwo ein Fenster zu öffnen

um Dich wieder fliegen zu lassen

um selbst wieder fliegen zu können

Rebekka, 18 Jahre


Ich liebe all die kleinen Schönheiten dieser Welt.

Versinke in Farben, wo andere nur grauen Alltag sehen.

Schau dort, die kleine Blume, die im brüchigen Asphalt der Sonne entgegenwächst!

Sie blinzelt mir zu, kitzelt mich und ich lach sie an und geb ihr Mut, sich

auszubreiten

Ich beobachte und nehme auf, fliege durch diese Welt, in der es so viele Märchen und

Wunder gibt.

Und wenn da ein Zuhause winkt, laß ich mich fallen im tiefen Blau - trinke und wachse

und fülle aus.

Ich träume nicht - klebe nicht an Erinnerungen und schwelge nicht in Illusionen - lebe

bewußt.

Wenn ich singe, dann sing` ich wenn ich weine, dann wein` ich.

Und manchmal, da hör ich das Dröhnen der Stille..

Rebekka, 18 Jahre


Atlantikküste

Eine Tasse Kaffee mehr

das Jahr geht schnell vorbei

Die Zeit ist endlos, tadellos

nur manchmal ist man frei

Frei von allem, was passiert,

danach und davor

Es ist, wie eine neue Welt,

als öffnet sich ein Tor

Die Erde dreht sich Tag und Nacht

wir haben viel gelacht

Ein Wahnsinn, wie noch nie zuvor

das hätt' ich nicht gedacht

Und wenn ich wieder gefangen bin

im Alltag meines Sterbens

Dann denke ich an Dich zurück,

Zeit meines Verderbens

Wir flossen,rannten nur dahin

das Meer von allen Seiten

Von Trommeln in der Dunkelheit

ließen wir uns leiten

Sangen die Lieder, frei und laut

Machten die Augen zu

Nein nicht Geliebter, nicht fester Freund

Einfach nur ich und Du

Es war egal, was wir dort taten

wir kannten keine Moral

Es war unglaublich, unvergeßlich

und eben halt egal

Wir hatten einfach nur Spaß

und Welten liebten einander

Es war Liebe, Wut, Trauer und Haß

das alles nebeneinander

So denk ich an die Zeit zurück,

Nehm`s als Geschenk des Lebens

So glücklich kann man nur selten sein,

auch wenn man`s versucht vergebens

Franziska, 16 Jahre


Hör mir zu - nur einmal!

Sie ist gekommen, Zeit des Erpressers

in den dunklen Räumen des Vergessens

Du weißt doch, alles ist vergänglich

Du weißt doch, wir sind unabhängig

Von der Frist der Zeit herunter

ständig müde, nimmer munter

Und unter den Bäumen der Allee

steh` ich, geh` ich, fleh` ich, seh':

Ich hab DICH noch nie gesehn

Geschweige denn, Dich zu verstehn

Zieh Dich aus und sieh mich an

vielleicht kapierst Du`s endlich dann

In meinem Herzen nie vertraut

all dieser Wahnsinn ist zu laut

Schreit mir so kreischend in die Ohren

Warum hast Du ihn verloren?

Einmal im Leben und nie wieder

Der Gedanke lähmt mir alle Glieder

Soviel auf einmal und hinterher

fällt mir doch alles doppelt so schwer

Einmal noch wurde ich geboren

kommt mir vor, als wäre ich auserkoren,

Dich zu treffen und dann zu sterben

Für immer Deine Gedanken vererben

und ihr anderen, denkt, was ihr wollt

das ist, bin ich weit hergeholt

Wie Schlangen von der Last erdrückt

die mich nur einmal macht, verrückt

Du scheinst zu wissen, was ich meine

die anderen denken, was ist das für eine

Das Problem war, ich war genau, wie Du

Hör` nicht weg, nein hör mir zu

Ich bin anders, oft weit weg

dann kümmert mich die Welt`n Dreck

Aber in meinem Herzen, ganz allein

Wirst nur Du immer bei mir sein.

Franziska, 16 Jahre